AFA – Die Sittenwächter?

aus: FROnline (http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/die_seite_3/
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Ein Netzwerk konservativer Christen kämpft in den USA gegen Sex, Gewalt und Toleranz gegenüber Homosexuellen
VON DIETMAR OSTERMANN (TUPELO)

Ausgerechnet in Tupelo (ap)
Tupelo ist nicht der Ort, an dem man die Entscheidungsschlacht um Amerikas Zukunft vermuten würde. Die kleine Stadt im verarmten Südstaat Mississippi hofft seit den Tagen der Baumwollbarone auf bessere Zeiten. Elvis wurde hier geboren. Er war dann auch schnell weg. In diesem Tupelo aber soll die Nation gerettet werden, hinten am Parkgate Drive, in einem unscheinbaren Flachbau, vor dem das Gras aus dem Beton wächst. „Dieses Land hat seinen Anstand und seine Moral verloren“, sagt Tim Wildmon, „wenn Amerika nicht auf den rechten Weg zurückfindet, gnade uns Gott.“ Dann erzählt er die Geschichte von Buster, dem Trickfilmhasen.

Buster ist ein lustiger Hoppler mit spitzen Ohren und surrender Kamera, Held der beliebten Vorschul-Serie „Postkarten von Buster“ vom TV-Network PBS. Buster reist viel durchs Land. In der fraglichen Folge war er in Vermont. Dort hat Buster nicht nur die Herstellung von leckerem Ahornsirup beobachtet. Er hat auch zwei lesbische Mütter und ihre Kinder besucht. Vermont erkannte vor fünf Jahren als erster US-Bundesstaat gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften an.

Für Tim Wildmon war der Film „homosexuelle Propaganda“. Eben die Art von Fernsehen, die die Volksmoral untergräbt. Besonders in Trickfilmen, davon ist er überzeugt, versteckt Hollywood gern schwule und lesbischeBotschaften. So war es schon bei Tinky Winky, dem lila Teletubby mit der Handtasche und der Dreiecksantenne. Alles subtile Gay-Symbole. Tim Wildmon kennt seine Pappenheimer. Er weiß freilich auch, was dagegen zu tun ist. Wildmon ist Präsident der American Family Association (AFA), einem Netzwerk konservativer Christen, das sich die Hebung der Volksmoral zum Ziel gesetzt hat. Die AFA organisierte E-Mail-Proteste gegen Buster. Im fernen Washington schaltete sich die Bildungsministerin ein. Seit dort George W. Bush regiert, sind die Kontakte ins Weiße Haus hervorragend. Und siehe da: PBS setzte die Sendung nicht nur ab, die Senderchefin kündigte auch gleich ihren Abschied an. Sieg auf der ganzen Linie. „Wer wie wir den homosexuellen Lebensstil für gefährlich hält“, sagt Tim Wildmon, „für den ist es nicht akzeptabel, wenn Kindern in Comics suggeriert wird, zwei Mütter seien auch eine Familie.“
(…)
Die AFA besitzt in den USA gut 200 Radiostationen. Rund fünf Millionen Hörer schalten zu. 150 000 Abonnenten beziehen ein Monatsmagazin. Über die E-Mail-Verteiler OneMillionMoms und OneMillionDads erreicht die Organisation auf Knopfdruck Hunderttausende.

Also: Wer von euch war das?

Gruß, der Ê!

4 Gedanken zu „AFA – Die Sittenwächter?

  1. Na, liegt ja auf der Hand, wer von uns dafür verantwortlich ist.

    American Family Association (AFA), einem Netzwerk konservativer Christen

    Also kann ja nur der a.f.A. diese Idee gehabt haben! Er studiert ja schließlich auch Religion.

    Unglaublich, wie intolerant diese Kirchen-Affen doch sind. Aber noch unglaublicher, dass a.f.A. uns so in den Rücken fällt.

    Gerade in unserer Band, in der gleichgeschlechtliche Liebe alltäglich ist!

    Remember @ Ê: A.F.a. loves you

  2. Man kann sicherlich eine gewisse religiös-fundamentalistische Einstellung des a.f.A. nicht ausschließen, aber ihm eine derartige Andersfeindlichkeit zu unterstellen ist wohl unzutreffend.

    Ich glaube, dass die A.F.A. einfach ausspioniert worden ist, so dass die Popularität unserer Organisation zu solch faschistischen Zwecken missbraucht wird.
    Nicht nur, dass diese Christen-Nazis offensichtliche ANALphabeten sind – man beachte dazu nur die falsche Schreibweise: AFA -, überdies haben sie wohl auch sehr gute Verbindungen zu den höchsten Nachrichtendiensten der USA, was wiederum etwas über diese aussagt. Denn anders kann ich mir die Informationsbeschaffung gar nicht erklären, zumal nichts auf der Welt so beschützt wird, wie das Geheimnis der A.F.A.

    Euer A.f.a., der seit 5 Tagen den a.f.A. nicht erreichen kann.

  3. Verdammt!

    Ich hoffe nur, der a.f.A hat sich von meiner gnadenlosen Berichtserstattung nicht einschüchtern lassen. Nicht, dass wir morgen ohne Gitarristen da stehen. Vlt. wurde er ja von OneMillionDads gewarnt und ist jetzt in Amerika abgetaucht. Einen Namen hat er ja schon (afA).

    Naja, vlt bekennt er sich ja noch und entschudigt sich höflich. Oder er war das gar nicht und das CIA will uns ausschalten.
    Ist euch aufgefallen, dass die Seite gestern nicht verfügbar war?
    Wahrscheinlich haben sie da Wortfilter installiert, diese Schweine!
    Deshalb mein Test: Ficken, Bombe, Bin Laden, Atom, No Angels, Katzenpisse, Erpressung, Nieder mit CIA, Bush ist ne Pussy, der Drummer ist an allem Schuld;

    So, machts gut jetzt.

    Eugê!

  4. Und dazu muss ich noch anmerken, dass wir unsere Schwerpunkte falsch gesetzt haben. Wir haben in den USA über 200 Stationen, nur hier kennt uns keiner.
    Blöd gelaufen, Ê!

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