Der A.uslandsagent meldet sich

Liebe Drahtzieher,

ich bedanke mich zunächst für die Entsendung in das Land L. Ich werde die benötigten Informationen auftragsgemäß beschaffen und an Sie oder andere Kriminelle verkaufen. Vieles habe ich bereits in L. gesehen: zweiköpfige Krokodile, fliegende Hunde einen rosa Elefanten und bereits zwei Demonstrationen – vermutlich gegen unsere Organisation.

Nun aber zu den wichtigen Informationen: das Essen in L. ist lecker, relativ günstig und viel und überall. Der Klub (dem a.F.a. wohl bekannt) scheint seinen Hauptsitz in L. zu haben. Die Fahrerlaubnis wird hier entgegen veralteter Vorstellung grundsätzlich an Bewerber vergeben, die den Führerscheintest NICHT bestehen. Importierte Produkte sind extrem teuer, so kostet eine Dr. Oetker Salami-Pizza umgerechnet 6 EUR. Man wird also gezwungen, gesund zu essen. Internet (W-Lan) stellen uns Nachbarn oder jemand anderes, ohne es zu wissen zur Verfügung. Der Passwortkult hat zum Glück noch nicht Einzug gehalten.

Ganz wichtig: Es gibt Punks. Im Ernst. Ich habe welche gesehen mit Piercings im Gesicht und Springerstiefeln mit afa-farbenen Schnürsenkeln.

So, das war das Wesentliche in Kürze. Weitere Informationen folgen auf abhörsicheren Wegen.

Euer A.f.a.

5 Gedanken zu „Der A.uslandsagent meldet sich

  1. Sehr geehrter A.uslandsagent,

    vielen Dank für diese lebenswichtigen Informationen.
    Nach Entschlüsselung, Wiederverschlüsselung und erneuter Entschlüsselung konnten wir nach tagelanger Beratung mit den Experten aller A.F.A.-Geheimdienst-Abteilungen die geheimen Informationen nicht entschlüsseln. Bitten um tiefergehende Hinweis, was es mit den Worten „Fahrerlaubnis“, „Nachbarn“ und „Schnürsenkeln“ auf sich hat.

    Wie erwartet, haben Sie den Kontaktmann „rosa Elefant“ getroffen. Bitte Kontakt weiter pflegen und Instruktionen abwarten. Behalten Sie außerdem den Klub gut im Auge, passen Sie ihr Verhalten ggfs. an das der Klub-Agenten an, um nicht enttarnt zu werden. Sie haben die Lizenz zum Pupsen.

    Bitten um Informationen, wie es in L. mit den Ressourcen des lebenswichtigen, unverzichtbaren Lebensmittels B. aussieht!

    Merken Sie sich folgende (nur auf den ersten Blick) scheinbar willkürliche Aneinanderreihung von Schriftzeichen, sie ist von enormer Bedeutung und streng vertraulich:
    cVk9-lrtz-pc4n-KaW6-Yq0l

    Grüßen Sie auch ihr Bondgirl!

    Hochachtungsvoll, Ihr agentenF.ührer

  2. Sehr geehrter Herr agentenF.ührer,

    Ihre Anweisungen habe ich erhalten. Auch die Dechiffrierung des Codes war für unser lokales Team unproblematisch.

    Bitte um Bestätigung der folgenden entschlüsselten Instruktion cVk9-lrtz-pc4n-KaW6-Yq0l: „Gibt es im Pornogeschäft in L. Betätigungsfelder für die A.F.A.?“ An dieser Aufgabe wird gearbeitet.

    Was das Lebensmittel B. anbelangt, muss ich berichten, dass es zwar einheimische B.-Sorten gibt, die Einheimischen jedoch importierte Produkte (vorzugsweise aus D.) bevorzugen. Nach durchgeführten Selbstversuchen unter ärztlicher Aufsicht komme ich zu dem Ergebnis, dass zumindest 2 B.Sorten geschmacklich B. sind, die Bildung der vorgeschriebenen Krone hingegen noch deutlich verbesserungswürdig erscheint. Darüber hinaus ist festgestellt, dass die sog. Perlung erkennbar gröber/größer ist, was mit dem bereits beschriebenen Phänomen der kaum vorhandenen Krone einhergeht.

    Zur Sicherstellung einer Lebensgrundlage der Agenten wird beabsichtigt, die Produktionsprozesse zu analysieren und die Perlung manuell anzupassen (Zerhacken der Bläschen).

    Bitte um Mitteilung, ob die anderen Mitglieder der A.usF.uE.rung in andere Operationen implementiert sind und aus diesem Grunde diesen Auftrag vernachlässigen. Es kann diesseits veranlasst werden, dass Briefbomben oder abstürzende Flugzeuge zur Herstellung der A.F.A.-Disziplin eingesetzt werden.

    Ihr A. aus L.(os Leningrados)

  3. Tja, ich komme gerade aus meinem Einsatz in einer kleinen Geldprovinz mit spitzen Bleistiften, die hauptsächlich von Geld- und Aktienscheinen bewohnt wird.
    Ich habe sogar den Anführer gesehen, ein großes Z€ichen, nicht unähnlich meinem Geheiminitial, das sich gerne mit Sternchen schmückt und sich an dem Tag in einem Park zwecks Sonnung aufgehalten hat.
    Den Anführer der gesamten Republik, einen totalitären Führer, der sehr an das Schweinchen Babe erinnert, bekamen wir zum doppelten Glück nicht zu Gesicht.

    Um mich dort moralisch und körperlich zu unterstützen beteiligte sich der einzig verbleibende Mann, der die gleiche Ausbildung wie ich genießt, an der Operation. Wir erkundigten die Landezone, wo ein Fahrdrache, der gerne unterirdisch fährt, uns hingebracht hat.

    Erstes Befremden löste die Landezone selbst aus; die Drachen kommen dort nur rein, geradeaus herausfahren würde darin resultieren, dass diese Drachen ein gewaltiges Unheil anrichten. Sie scheinen das allerdings zu wissen und fahren alle auch nach hinten raus.
    Und diese Sackgassigkeit scheint sich auf die gesamte Stadt auszudehnen; nirgends sonst habe ich so viele Sackgassen gesehen, die allerdings von Passanten passantiert werden können (sogar die Drachenzone).

    Dann der zweite Schock (gemischt): Die ganze Stadt ist vom „Flair“ recht südlich gehalten, überall stehen Palmen oder Bäume, die hell sind und keine Rinde haben und komische Äste haben, aber dennoch echt zu sein scheinen. Eine Probe habe ich allerdings nicht mitgebracht.

    Der dritte, vollkommen positive Schock: Überall gibt es Sex-Shops mit Videokabinen, wirklich überall. Ich weiß nicht, wieviele Männschen es braucht, um dieses Angebot mit Nachfrage wörtlich zu füllen. Ich denke, da sollte die A.F.A. einige der nachgefragten Nachfrager ohne Fragen entsenden. Solidarität ist vor allem in diesen harten Zeiten wichtig.

    Die Innenstadt selbst hat natürlich viele der oben genannten Bäume, was sich relativ nett macht, jedoch nicht zu dem eigentlichen Stadtkern passt, wo die Häuser durch Holzbalken in Quadrate und Dreiecke eingeteilt sind. Diese Bauweise — obwohl traditionell — scheint die moderne Glasbautechnik noch nicht umsetzen zu können. Ein Versuch für eine große Glasfassade scheiterte wohl am Knowhow, sodass sich die Dreieckigen Glaselemente zu einem großen Loch formen und schräg ins Innere des Gebäudes gehen, wo sie oben herauskommen. So entsteht, höchstwahrscheinlich unfreiwillig, eine Art Fenster in den Himmel, ein Zweck ist nicht ersichtlich.

    Der Fluss durch die Stadt ist sehr durchschnittlich und verdient überaus nicht die Aufnahme in den Stadtnamen.
    Das Gleiche gilt auch für die Döner der Stadt, diese sind jedoch auch nicht im Stadtnamen zu finden. (Dafür aber die Würste, hmm, wahrscheinlich hätten wir doch Würste essen sollen. Aber da kommt wiederum die Fluss-Logik rein… Fazit: Alles außer Eis ist nicht so gut da.)

    Doch unsere Mission bestand darin, einige Einwohner dauerhaft zu kidnappen und dann gegen Nahrung oder Produkte an (Unter-)Händler abzugeben. Die Diskussion darüber mit einem Bergkönig gestaltete sich als gar nicht mal so einfach, Blut ist eben dicker als Wasser (bitte nicht testen!). Und so kam es, dass wir dort für 100 Diebzeitstunden auch nur etwa 4 Mal so viele Einwohner der Provinz hätten entwenden können. Dafür wären aber auch einige der anderen Scheine angefallen, als unliebsame Cousins will man sie wahrscheinlich eher loswerden als die gute Familie.

    Wir sagten, dass wir eigentlich recht gut im Kidnapping sind und auch die Kapazitäten haben, etwa 5 Mal so viele Einwohner einzufangen, sonst lohnt sich der Weg ja fast gar nicht (weiße Drachen extrem teuer). Deshalb ist es jetzt nicht sicher, wie sich diese Mission der Beschaffungskriminalität fortsetzt.

    Noch einmal kamen wir an der Landezone vorbei, die diesmal auch als Startzone fungierte. Da es schon Nachmittag war, brauchten wir auch ein gutes Gericht: B.

    Und an dieser Stelle möge jeder einmal Luft holen: Letzter Schock! Wir konnten das lebenswichtige Nahrungsmittel einfach nicht finden. Es gab wohl sowas Ähnliches, es sah genauso aus, war allerdings sehr viel wärmer und der Preis ließ durchblicken, dass es eigentlich ein viel teureres und exquisiteres Produkt als das teure und exquisite B. ist.
    Die gleiche Situation im nächsten „B.io“-Laden: warme B.emmeln in Metallgehäusen. Der übernächste Laden war hingegen überhaupt kein B.io-Laden, also auch kein B.rot dort.

    Die Rettung erfolgte durch einen B.iosk, eine Reminiszenz an hiesige B.io-Landschaften. Es gab dort nicht ganz das Original, es war wohl dennoch ein sehr exquisites Erzeugnis, dafür war es gut temperiert und in leicht durchsichtigem Porzellan serviert, fast wie bei Mama und A.F.A..

    Und so entkamen wir der verspiegelten Sex-Metropole ohne an Hungerdurst zu sterben. Die Lehre aus diesem Kapitel besteht sicherlich darin, immer gut vorbereitet zu sein und auf jedem Einsatz eine Notration B.ereitzuhalten.

    AgÊnt meldet sich ab.
    XyR

  4. Sehr geehrter Herr agÊ.nt,

    haben Sie vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Feindgebietes.

    – Es scheinen ja schon sehr unorthodoxe Zustände dort zu herrschen. Bitte errechnen Sie die mathematische Wahrscheinlichkeit mit der sich die Ladezone in eine Startzone verwandelt. Das ist für den Einsatz einer Special Task Force von überlebenswichtiger Bedeutung.

    – Ãœberprüfen Sie den Zusammenhang zwischen den geometrischen Formen der Gebäude und dem Angebot an Sexshops in relevanten Bereich. Nach Ihrer baldigen Entsendung nach H. wäre eine Erkundungstreffen der gesamten Organisation angebracht.

    – Was die Entführungskapazitäten anbelangt, wird von hier aus ein Gespräch mit der Führungsetage der Katze empfohlen.

    – Bitte überprüfen Sie die Darstellung der Seite. Sie scheint gehakt und mit einem noch völig unverständlichen Banner ausgestattet worden zu sein. Erläuterungen in einem eigenen Beitrag erbeten.

    Ihr A. aus L.(ippetal)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert